Dafür oder Dagegen

Neues Jahr und neue Vorsätze. Damit pflegen wir einen alten Brauch und wollen gewisse Ziele im neuen Jahr erreichen. Leider mit einer miesen Erfolgsquote und wir hinterlassen Massen an schlechten Gewissen, die aber dann zum nächsten Jahr neu poliert werden können. Nur, was wollen wir denn wirklich, wenn wir uns solche Vorsätze und Pläne machen? Wofür oder wogegen kämpfen wir wirklich damit? Warum wollen wir permanent etwas an uns und unseren Lebensumständen verbessern? Sollten wir uns nicht mal die Frage stellen, ob es überhaupt möglich ist diese Unzufriedenheit, die uns zu diesen „guten“ Vorsätzen führt, jemals stillen zu können. Könnte es sein, dass unser Selbstwertgefühl nicht sonderlich gut ist, dass wir deshalb immer etwas optimieren und verändern wollen. Wollen wir ggfs. nur etwas haben und erreichen, was wir bei anderen gesehen haben? Wir sehen es in unserer Gesellschaft momentan jeden Tag, wir können es über die letzten Jahre und Jahrzehnte immer und überall beobachten. Wir sind in einem permanenten Veränderungs- und Optimierungs-Wahn. Wann ist es denn mal gut? Wann werden wir denn mal zufrieden sein? Wann wird unsere Gier nach Neu, Anders und Mehr ein gesättigtes Ende finden? Leben wir ein Dafür oder doch mehr ein Dagegen. Gegen unsere Unzufriedenheit und gegen ein Mangelempfinden oder für unser Wohlergehen? Die Frage darf und sollte sich jeder einzelne stellen und versuchen für sich eine gute und gesunde Balance zu finden. Permanente Veränderungen und ein Bestreben danach schafft immer neue unsichere Umstände, wie wollen wir auf einem solchem unersättlichen Weg in unsere innere Sicherheit und in sichere und zufriedene Lebensumstände zurückfinden? Die aktuelle Zeit könnte kein besserer Spiegel dafür sein.